Durch Nichtstun wird nichts besser: Dies mussten die Aktiven der Bürgerinitiative B 27 raus aus Kirchheim bei ihrem Treffen vor Pfingsten leider bestätigen. Während der Verkehr auf den Ortsdurchfahrten weiter zunimmt, sehen die Verkehrsbehörden keine Handlungsnotwendigkeit: Auf der steilen Brackenheimer Steige, die nur vom Verkehr ohne schwere LKWs und mit Geschwindigkeitsbeschränkung nutzbar ist, werden täglich Verstöße begangen. So fahren hier 40-Tonner und Busse zur Abkürzung ihrer Fahrtstrecke herunter und bei der Hitliste der Geschwindigkeitsüberschreitungen liegt die Strecke mit jetzt über 7 000 Fahrzeugen täglich ganz vorne. Das Landratsamt sieht jedoch keine Notwendigkeit, etwas zu tun, da die Strecke kein Unfallschwerpunkt sei. „Auch hier geschieht wohl erst etwas, wenn ein schwerer Unfall passiert ist“, empörten sich die Aktiven.
Die Bundesstraße durch den Ort ist weiter Schwerpunkt der Probleme. Zwar ist mit der Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h eine Verlangsamung des Verkehrs eingetreten. Die täglich Durchfahrenden kennen jedoch die Standorte der Blitzer, so dass vor und nach deren Standorten tüchtig Gas gegeben werden kann. „Die Standorte der Blitzer müssen verlegt werden und es muss mehr mit beweglichen Geräten gemessen werden“, forderte eine Anliegerin, die unter den 20 000 Fahrzeugen täglich zu leiden hat. Die vielen Baustellen im Ort führen dazu, dass der Ausweichverkehr weiterhin sich einen Weg durch die Wohngebiete sucht. Leider ist von der Politik außer Versprechungen, sich um die Sorgen der Kirchheimer zu kümmern, nichts mehr zu hören. Die BI diskutiert deshalb über andere Maßnahmen.
Angestoßen und mitfinanziert durch die BI laufen Schadstoffmessungen der Luft durch die Firma Bosch an der Posthörnle-Kreuzung. Andreas Munz, der die Messungen für die BI betreut, musste berichten, dass die zulässigen Grenzwerte bereits mehrfach erreicht wurden. Es muss jedoch nicht gehandelt werden, da für die Behörden die Grenzen dauerhaft überschritten sein müssen! Um die Belastungen reduzieren zu können, sollen jetzt weitere Untersuchungen erfolgen, wie der Durchgangsverkehr bei Tempo 30 weiter verstetigt werden kann und gleichzeitig die querenden Fußgänger und Radfahrer mehr Sicherheit erhalten.
Weiteres aus dem Vereinsleben berichtete Vorsitzender Rolf Riecker: Mit den Naturschutzverbänden BUND und Nabu hat eine Trassenbegehung stattgefunden, die zu einem interessanten Meinungsaustausch geführt hat. Bei der Bewirtung der Kirchheimer Weinterrasse bei schönem Wetter gab es interessante Gespräche zu den Verkehrsthemen und weitere Unterstützung von den Gästen. Am Straßenfestsonntag ist die BI im Türmle und informiert dort unter anderem mit einem Drohnenfilm über die mögliche Trasse der Umgehung.