„Sie müssen erst einmal einen Fuß in die Tür bekommen“, riet Grünen-MdL Tayfun Tok der Bürgerinitiative B27 raus aus Kirchheim (BI). „Die Verantwortlichen haben die Umgehungsstraße Kirchheim nicht auf dem Schirm.“ Diese ernüchternde Tatsache stellte der Abgeordnete bei einem Besuch der BI und Bürgermeister Uwe Seibold letzte Woche fest.
Dabei beleuchteten die Akteure die verzwickte Situation in Kirchheim von allen Seiten: Immer mehr Verkehr schlängelt sich durch die Ortsdurchfahrt, der Schwerlastverkehr ist dabei überdurchschnittlich hoch. „Lägen wir in einem anderen Regierungsbezirk, wäre längst Abhilfe in Sicht“, meinte der erste Vorsitzende der BI, Rolf Riecker. Denn die Verkehrsprojekte im Stuttgarter Raum mit Stuttgart 21, dem Albaufstieg und dem Ausbau der A81 verschlingen so viel Geld, dass für das kleine Kirchheim, das ja ganz am Rand liegt, kein Geld mehr da zu sein scheint. Die topographische Lage lässt zudem eine „Billiglösung“ nicht zu und Tunnelbaulösungen sind teuer. Also helfen vielleicht Lärmschutzfenster oder Flüsterasphalt, eine Ampelschaltung, die den Verkehrsfluss erhöht oder eine Teilortsumgehung? Bürgermeister Uwe Seibold zeigte auf, dass bereits gemacht wurde, was geht, und warum keine dieser Maßnahmen ausreicht. „Wir brauchen eine Umgehungsstraße“, stellte er fest und verwies auch auf den steigenden Siedlungsdruck.
Tayfun Tok, der sich in seiner Tätigkeit im Ausschuss für Landesentwicklung mit der Lebensqualität in Innenstädten auseinandersetzt, erkennt die Problematik an und möchte die verschiedenen Ebenen zu einem strategischen Gespräch an einen Tisch bringen. In der Kirchheimer BI sieht er einen wichtigen Partner und lautstarken Akteur für die Belange der Menschen vor Ort.