In Sachen Verkehr tut sich was in Kirchheim. Darüber wurde bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag informiert.
Im November 2019 hatte der Gemeinderat den fortgeschriebenen Lärmaktionsplan beschlossen, um den Lärm als eines der Hauptprobleme mit dem stetig zunehmenden Straßenverkehr in Kirchheim in den Griff zu bekommen.
Der Lärmaktionsplan enthält als erste Maßnahme eine ganztägige Tempo 30-Regelung für den weit überwiegenden Teil der B 27 – und damit für Kirchheim insgesamt. Nun haben die zuständigen Behörden die geforderten Geschwindigkeitslimits überwiegend genehmigt. Tempo 30 gilt künftig auf der B 27 zwischen dem Rosenpark und dem Ortseingang aus Richtung Lauffen sowie in der unteren Brackenheimer Steige. Für die Hohensteiner Straße hat die Verkehrsbehörde entgegen dem Planwerk leider nur Tempo 40 angeordnet.
Die BI freut sich, dass damit ein erster Schritt getan ist, um die Belastung Kirchheims durch den Verkehr zu erleichtern. Allerdings gab es bisher noch keine behördliche Rückmeldung zu weiteren Forderungen wie Schallschutzfenster, Flüsterasphalt oder einer Umleitung des besonders problematischen Schwerlastverkehrs. Ebenfalls vermisst hat die Bürgerinitiative die Ankündigung einer Überwachung des Tempolimits – zumindest zeitweise auch an anderen als den fest eingerichteten Überwachungsgeräten.
Wenn die Tempolimits in den nächsten Wochen wirksam werden, wird sich bald zeigen, ob sie wirken und welche Nebenwirkungen sie gegebenenfalls mit sich bringen. Sollte sich Umgehungsverkehr entwickeln, muss darauf schnellstmöglich reagiert werden. Auch dafür sind konkrete Maßnahmen schon im Lärmaktionsplan enthalten und können bei Bedarf rasch verwirklicht werden.
Eine wichtige Neuerung wird es in absehbarer Zeit auch bei der Verkehrssicherheit geben: Die Vollsignalisierung der „Posthörnleskreuzung“ bedeutet, dass künftig an allen vier Einmündungen eine Ampel stehen wird. Straßenabteilungsleiter Groke vom Landratsamt stellte in der Gemeinderatssitzung das Konzept vor, mit dem der Unfallschwerpunkt an der Kreuzung entschärft werden soll.
Auch die Einrichtung der Ampeln begrüßt die Bürgerinitiative sehr. Immer wieder kam es hier zu Unfällen durch Querungs- und Einmündungsverkehr in die B 27. Auch die Rotlichtsünder dürften weniger werden, wenn unmittelbar mit Verkehr aus den anderen Richtungen zu rechnen ist. Vor allem der Vollschutz für die Fußgänger überzeugt die Bürgerinitiative – sie erhalten nur dann grünes Licht, wenn alle Autos stehen. Was im Konzept noch fehlt, ist ein Fußgängerüberweg in der Hohensteiner Straße. Hier sollte mindestens der von der Gemeinde angestrebte Zebrastreifen noch ergänzt werden.
Letztlich ist sich die Bürgerinitiative sicher: Die aktuellen Maßnahmen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Gemeinderat hat im November 2019 einstimmig eine Umgehungsstraße für Kirchheim gefordert. Nur damit lassen sich die Probleme wirklich lösen.