Am Montag, 28. Januar, informierte sich Daniel Renkonen (MdL, Grüne) auf Einladung der Bürgerinitiative über die Kirchheimer Verkehrsprobleme.
Bürgermeister Seibold und der BI-Vorsitzende Rolf Riecker stellten zunächst die Situation in Kirchheim mit seinen zahlreichen Verkehrsproblemen dar. Diese reichen von zunehmendem Pkw- und Schwerlastverkehr auf der B 27 über die zahlreichen Pendler auf Parkplatzsuche bis hin zu den vom Landkreis längst zugesagten, aber immer noch fehlenden Ampelanlagen. Lärm und Abgase nehmen seit Jahren kontinuierlich zu.
Aber nicht nur die aktuelle Lage, sondern noch mehr die künftig zu erwartende Entwicklung weckt in Kirchheim Besorgnis. Unter anderem durch den geplanten Ausbau der L 1115 von Backnang nach Mundelsheim zu einer dreispurigen Bundesstraße ist in Kirchheim mit erheblicher Verkehrszunahme zu rechnen. Erstaunlich ist auch die Zahl der Fahrzeuge, die bei der L 1115 das Verkehrsministerium zum Handeln bewogen hat: 22.600 Fahrzeuge täglich sind dort über Land unterwegs – nur unwesentlich mehr, als in Kirchheim durch einen Wohnort fahren. Auch der geplante Ausbau des Freizeitparks in Tripsdrill wird das Verkehrsvolumen vor allem am Wochenende nochmals erhöhen. Dazu kommt, dass in Kirchheim keine Mautbake steht, was die Attraktivität für den Lkw-Verkehr noch erhöht.
Daniel Renkonen ließ die anwesenden Mitglieder der Bürgerinitiative wissen, dass Ihre Verkehrsprobleme mittlerweile in Stuttgart und auch in Berlin gehört werden. Allerdings wies er auch darauf hin, dass der Schwerlastverkehr im Großraum Stuttgart derzeit vielerorts eines der wichtigsten politischen Themen sei. Mit grundlegenden Änderungen könne man kurzfristig nicht rechnen. „Ich halte die Umgehungsstraße durchaus für sinnvoll“ stellte er fest, alles andere seien nur begrenzt wirksame Lösungen. Angesichts der auch im aktuellen Gemeindeentwicklungsplan vorgesehenen Trassenführung mit zwei Tunnels sei die Wirkung auf das Landschaftsbild und der Flächenverbrauch in Abwägung mit der Not der Kirchheimer Bevölkerung wohl vertretbar. Der Zeithorizont für die Umgehung liege jedoch realistischer Weise bei rund 15 bis 20 Jahren.
Renkonen sicherte zu, kurzfristig machbare Maßnahmen zur Minderung der Verkehrsbelastung zu prüfen. Dazu zählte er neben Flüsterasphalt und der Einrichtung einer Lkw-Mautstelle auch das Gespräch mit den Landkreisen Heilbronn und Ludwigsburg zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. Bürgermeister Seibold und die anwesenden Mitglieder der BI bedankten sich bei dem Landtagsabgeordneten für sein Interesse und die angeregte Diskussion.